Bio für den schmalen Geldbeutel
„Bio-Lebensmittel sind zu teuer.“ Über diese Aussage ärgerte sich Rozsika Farkas regelmäßig. Denn im gleichen Atemzug leisteten sich ihre Bekannten große Autos, fuhren mitunter mehrmals im Jahr in den Urlaub, besaßen Eigentumswohnungen und vielleicht auch ein Ferienhaus. „Euch beweise ich das Gegenteil“, dachte sich die freie Journalistin im Stillen. Als Farkas ihr eigenes Magazin einstellen musste und ihren wichtigsten Auftraggeber verlor, trat im Mai 2009 der Ernstfall ein. Damals betrug der Anteil des Hartz-IV-Satzes für Lebensmittel 4,35 Euro pro Tag. Die Journalistin startete ihren Selbstversuch, davon einen Monat konsequent Bio-Produkte zu kaufen. In ihren „Arm aber Bio!“-Büchern teilt sie ihre Erfahrungen und leckere Rezepte.
Allmende zwischen Kruste und Krümel
In Leipzig, Zürich, Berlin und Vorpommern finden sich Allmende-Brotback-Initiativen: Die einen versorgen sich mit „nicht-kommerziellem“ Mehl im Gemeinschaftsbackhaus, die anderen organisieren sich als solidarisches Landwirtschaftsprojekt oder tauschen ihre Brotdelikatessen gegen Theaterkarten. Unser Grundnahrungsmittel Brot ist eben mehr als eine reine Handelsware.
Ökologische Saaten: Gestern Kulturgut, heute Handelsware und morgen?
Noch vor wenigen Jahrzehnten war es üblich, dass ein Landwirt einen Teil seiner Ernte einbehielt, um daraus eigenes Saatgut zu gewinnen. In Gemeinschaften tauschte man es zusammen mit seinen gewonnenen Erfahrungen aus. Auf diese Weise konnte Wissen an kommende Generationen weitergegeben werden und wachsen. Diese Zeiten sind in der Landwirtschaft größtenteils passé. Obwohl die Praxis mit Saatgut Geld zu verdienen vergleichsweise neu ist, wird sie kaum hinterfragt. Was einst ein Kulturgut war, ist heute größtenteils reines Business. Die natürliche Artenvielfalt ist in Gefahr, Landwirte und Konsumenten werden immer abhängiger von Konzernen.