Kategorie: Meinung

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Green Food Cluster: Das könnte spannend werden

Wohl kaum ein Akteur würde ernsthaft bestreiten, dass sich die komplette Lebensmittelwirtschaft vom Erzeuger, über Verarbeiter bis hin zum Handel konsequent weiter ökologisieren muss. Das im hessischen Fulda beheimatete Green Food Cluster könnte hierbei zu einer interessanten Drehscheibe für Wissen und Innovationen werden und besonders durch das Vernetzen der aus unterschiedlichen Bereichen der Lebensmittelwirtschaft stammenden Mitglieder bisher ungenutzte Synergieeffekte freisetzen.

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Dem Schnitzel in die Augen geschaut

Discounter und der konventionelle Lebensmittelhandel haben Tierwohl für sich entdeckt, das ist eine gute Nachricht. Wobei sie jedoch ehrlich gesagt, jeweils nur Teilbereiche der Nutztierhaltung verbessern wollen. Dafür ist das Marketing-Getöse um so lauter. Die Palette reicht von den 2019 eingeführten Haltungsstufen der Initiative Tierwohl bis zum Bekenntnis zu 5D beim Schweinefleisch. Hier liegt von der Geburt, Aufzucht bis Verarbeitung die komplette Wertschöpfungskette in Deutschland. Aber echtes Tierwohl garantiert beides nicht. Dann doch lieber gleich Bio-Fleisch?

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Mehr Bio-Butter bei die Fische!

„Wunsch, Wirklichkeit oder Wahnvorstellung? – Wie kann Öko zur Lösung beitragen?“ lautete der Titel einer Podiumsdiskussion anlässlich der Öko-Marketingtage Anfang Dezember 2021 auf dem Schloss Kirchberg. Hochkarätige Gäste versprachen spannende Einblicke in die Bio-Branche und ökologische Herausforderungen unserer Zeit. Allerdings blieb der Erkenntnisgewinn der Diskussion unter den Möglichkeiten. Stattdessen Informationsflut und zu viele vage und damit im Grunde nichts sagende Aussagen.

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Mal eben nebenbei Huhn und Hahn austauschen

In Deutschland ist eine Revolution im Gange. Jahrzehntelange einseitige Tierzucht hatte der Landwirtschaft Legehennen beschert, die unter industriellen Bedingungen bis zu 320 Eier im Jahr produzieren. Doch deren männliche Tiere taugen nicht für die Mast und sind daher unter strengen wirtschaftlichen Gesichtspunkten von Geburt an so gut wie wertlos. Deshalb wurden in Deutschland jährlich etwa 45 Millionen Küken direkt nach dem Schlupf getötet. Ab nächstem Jahr ist das verboten. In der ökologischen Landwirtschaft gilt es, alle Bruderhähne aufzuziehen – pro Henne ein Hahn. Zudem besinnt man sich dort wieder auf Altbewährtes, welches allerdings wieder neu geschaffen werden muss: das Zweinutzungshuhn. Für alle Akteure ist das eine enorme Kraftanstrengung. Mal eben gilt es im laufenden Betrieb ein komplettes System umzubauen. Wie gut, dass die Bio-Branche faule Kompromisse ausgeschlagen hat und sich damit selbst enorm unter Druck setzt.

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Zum Tod von Karl Ludwig Schweisfurth

In der Nacht von Freitag auf Samstag ist der Biopionier Karl Ludwig Schweisfurth im Alter von 89 Jahren verstorben. Mit Herta war er der größten Fleischproduzent Europas. Mit 55 Jahren fing er noch einmal ganz von vorne an, gründete die Herrmannsdorfer Landwerkstätten und die Schweisfurth-Stiftung. Seitdem setzte er sich für ökologische Landwirtschaft, echtes Handwerk und Tierwohl ein. Noch im Spätsommer letzten Jahres führte ich mit ihm ein ausführliches Interview für mein im Oktober erscheinendes Buch „Für unsere Zukunft – Wie Biopioniere die Welt verändern“.