Meinung

Green Food Cluster: Bitte am Ball bleiben

Kommentar

Oft sind die Gruppen unter sich: Landwirte, Lebensmittelverarbeiter, Forschende – dann redet man über- und nicht miteinander. Bereits im fünfte Jahr bricht das im hessischen Fulda ansässige Green Food Cluster Blasen und Echokammern auf und bringt Akteure immer wieder zusammen. Ziele und Strategie nun weiter zu schärfen könnte man als sich im Kreis drehen verstehen, ist aber ein wichtiger Prozess, soll das Cluster nachhaltig weiter Bestand haben.

Katharina Most, Cluster-Managerin, gab Rück- und Ausblicke auf der Mitgliederversammlung.
Bild: Jens Brehl – CC BY-NC-SA 4.0

Ja es ist eine Binsenweisheit: Austausch und Diskurs sind das A und O in unserer Gesellschaft – und im Wirtschaftsleben ist es nicht anders. Im hektischen Arbeitsalltag geht allerdings so mancher Dialog unter und somit werden potenzielle strategische Partnerschaften nicht erkannt und die eine oder andere ökologische Produktinnovation erblickt niemals das Licht der Welt. Daher braucht es Akteure wie das Green Food Cluster. Die ökologische Transformation der Land- und Lebensmittelwirtschaft ist ein enorm großes Ziel, welchem man auch durch viele kleine (regionale) Schritte näher kommt. Konventionelle Unternehmen müssen sich immer nachhaltiger aufstellen, wollen sie zukunftsfähig bleiben.

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Hier gereicht der undogmatische Ansatz und niedrige Einstiegshürden des Clusters zum Vorteil, denn wer sich zum weiteren Ökologisieren bekennt, ist willkommen. Die Folgen des Klimawandels sind bereits heute spürbar, Zeit für Grabenkämpfe zwischen Bio und Konventionell gibt es nicht mehr. Die Kehrseite der Mitgliedervielfalt ist die Herausforderung, den einzelnen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung zeigte sich teilweise Unmut. Auch, weil der Strategieprozess, den das Cluster derzeit durchläuft, als ein sich im Kreisdrehen empfunden wird. Doch diese „Graubrotarbeit“ sich und sein Tun unter die Lupe zu nehmen gibt es in jedem Verein und in jedem Verband. So manche Diskussion zieht sich aufgrund vielfältiger Sichtweisen eben etwas länger.

Mit viel Elan hat die junge Projektmanagerin Katharina Most das Ruder 2023 übernommen und sich in Rekordzeit eingearbeitet – bei „über bio“ titelte ich bezüglich des Green Food Clusters: „Das könnte spannend werden“ und daran halte ich auch nach der gestrigen teils zähen Mitgliederversammlung fest. Die bisherigen Veranstaltungen, wie der Food Space diesen März im Konzeptkaufhaus Karl, konnten sich inhaltlich sehen lassen. Austausch, Vernetzen, Wissenstransfer: Wer offen hineingeht, wird höchstwahrscheinlich immer Impulse für das eigene ökologische Handeln gewinnen und eine gemeinsame Stimme ist stets lauter.

Wenn einzelne Mitglieder jedoch den Mehrwert für sich rein in Euro berechnen, wird es schwierig. Natürlich ist es legitim sich zu fragen, ob Zeit und finanzielle Beiträge gut investiert sind. Und wer hier auf ein Nein kommt, wird wahrscheinlich entsprechende Konsequenzen ziehen.

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