Gut für den Planeten, gut für uns
„Unser Ernährungssystem ist die größte Bedrohung für die Natur“, sagte Dr. Rolf Sommer, Fachbereichsleiter Landwirtschaft und Landnutzungswandel WWF Deutschland, anlässlich des diesjährigen Herbst-Symposiums der Interessengemeinschaft FÜR gesunde Lebensmittel in Fulda. Zu viel Getreide landet in Futtertrögen statt auf dem Teller, der Anteil an tierischen Produkten auf dem Speiseplan ist zu hoch. Dabei gälte es, bis 2050 zehn Milliarden Menschen gesund zu ernähren und dabei die planetaren Grenzen in Sachen Ressourcennutzung nicht weiter zu überschreiten. Das kann durchaus gelingen.
Entschuldigen Sie, sind diese Preise echt?
Nicht der Biohandel, sondern ausgerechnet der Discounter Penny führte im letzten Jahr in einer einmaligen Aktion der Kundschaft vor Augen, dass die Preise für Lebensmittel oft lügen. So wurden für ausgewählte Lebensmittel zusätzlich am Regal ein wahrer Preis angegeben, der auch Folgekosten für Umwelt- und Klimaschäden entlang der gesamten Wertschöpfungskette miteinbezog. Doch wie sieht ein fairer Preis aus, wie kann man gutes Wirtschaften belohnen und wie kennzeichnet man die so hergestellten Produkte? Diesem Thema widmete sich das diesjährige Herbstsymposium der Interessengemeinschaft für gesunde Lebensmittel. Exklusiv bei „über bio“ gibt es eine Diskussionsrunde kostenfrei zum Nachhören.
IG FÜR zeichnete Thomas Gutberlet mit Ehrenbrief in Gold aus
Aufgrund der Pandemie konnte der geplante Festakt zwar nicht stattfinden, doch ganz auf die Preisverleihung wollte Georg Sedlmaier, Vorstandsvorsitzender der Interessengemeinschaft für gesunde Lebensmittel (IG FÜR) nicht verzichten. So nahm gestern Thomas Gutberlet, Geschäftsführer tegut, im Fuldaer Tagungskloster Frauenberg den IG FÜR-Ehrenbrief in Gold entgegen.
Billig und bio: Zwei Corona-Gewinner
Die Covid-19 Pandemie hat viele Pläne durcheinander gewirbelt. Edeka Südwest hatte für 2020 das Jahr von bio ausgerufen und eine Umsatzsteigerung bei Biolebensmitteln von zehn Prozent angepeilt – es sind 30 Prozent geworden. Doch nicht zuletzt die Senkung der Mehrwertsteuer hat den ohnehin im deutschen Lebensmittelhandel herrschenden Preiskampf weiter angeheizt. Jürgen Mäder, Geschäftsführer der Edeka Handelsgesellschaft Südwest mbH und Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der Edeka Südwest eG, spricht von einer neuen „Grundaggressivität.“
Klimaschutz – Der Boden ist der Schlüssel
Angesichts des Klimawandels ist die ökologische Landwirtschaft ein wichtiges Instrument. Sie spart durch den Verzicht auf Kunstdünger und Pestizide nicht nur Energie ein, sondern durch aufgebauten Humus lässt sich auch CO2 im Boden speichern. Welche Form des Bioanbaus dafür am besten geeignet ist, erklärte Professor Dr. Andreas Gattinger vom Forschungsinstitut für biologischen Anbau (FiBL). Seinen vollständigen Vortrag kann man kostenfrei nachhören.