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Koffein-Kick: Erstes Bio-Getränk mit echter Bio-Kolanuss im Handel

Als erster Hersteller bringt Watzmann Qualitätsgetränke mit seinem bayerischen Bio-Krafttrunk Bio-Kolanuss als Erfrischungsgetränk ins Glas. Wadlbeißer heißt die Mehrfruchtsaftschorle mit Auszügen hochwertiger Gewürze und hebt sich geschmacklich angenehm von übersüßten Energydrinks ab.

Fruchtsaftmeister und Inhaber Michael Stadler hält nichts davon, einen fertigen Grundstoff mit Wasser und Zucker zu vermischen und dann als Getränke-Innovation auf den Markt zu bringen. Das wird im persönlichen Gespräch schnell klar. Alle Früchte verarbeitet er in seiner Kelterei selbst, auch die Auszüge aus Kurkuma, Kardamom, Macis und der Bio-Kolanuss für seinen Wadlbeißer – damit bezeichnet man in Bayern jemanden, der nicht locker lässt – entstehen im eigenen Unternehmen. Im Bio-Krafttrunk, der sich auch mit seinem Namen von Energydrinks abgrenzen möchte, finden neben den Gewürzauszügen Apfel- und Birnensaft zusammen. Da Zitronensäure „in einem Bio-Produkt nichts zu suchen hat“, gibt Stadler stattdessen den Saft von Zitronen und Limetten hinzu.

Echtes Kola-Aroma dank Bio-Kolanuss

Wadlbeißer: ein Erfrischungsgetränk mit Biokolanuss
Bild: Jens Brehl – CC BY-NC-SA 4.0

Das Fruchtspiel findet angenehm zusammen, die Gewürzauszüge drängen sich nicht in den Vordergrund, sondern runden ab. Im Abgang kommt dank Bio-Kolanuss das Kola-Aroma durch. Der Wadlbeißer ist kein Getränk zum Hinunterschütten, sondern will bewusst genossen werden. Zusätzlich winkt der Energie-Kick, denn die Bio-Kolanuss beschert sechs mg Koffein pro 100 Milliliter.

„Die eigentlichen Helden sind die Landwirtinnen und Landwirte, die täglich auf dem Feld stehen, hart arbeiten und das volle Risiko tragen. Ich muss die Rohstoffe nur noch verarbeiten und in die Flasche bringen“, sagt Stadler. Bezüglich Abnahmepreise feilsche er nicht. „Den Preis bestimmen die Erzeuger.“ Diese benötigen ein gutes Auskommen, um Landwirtschaft langfristig zu erhalten. Auch deswegen ist Stadlers Unternehmen nach den Fairtrade-Richtlinien zertifiziert und hat beispielsweise auch eine entsprechende Orangen-Limonade im Sortiment. Einige Start-ups hat er schon kommen und gehen sehen. „Niemand wartet auf ein neues Bio-Getränk.“ Im Grunde ist der Markt gesättigt, aber: „Wir haben den Vorteil, dass wir nicht krampfhaft eine Geschichte zu unseren Produkten erfinden müssen. Stattdessen leben wir unsere Philosophie einfach.“

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Kleiner Wermutstropfen: Derzeit ist Wadlbeißer nur regional in Bayern im Handel. Im Münchner Wirtshaus in der Au ist er ebenso erhältlich. Stadler hofft zudem, den Wadlbeißer auf dem nächsten Oktoberfest erstmals als Bio-Produkt präsentieren zu können.

Der Rettungsanker

Anna-Theresia Schmidt und Ulrich Hafen ist es zu verdanken, dass es erstmals Kolanuss in Bio-Qualität gibt. Ihr Unternehmen natur-reich-inform war für Stadler „ein Rettungsanker“, wie er betont.

Auf einer Weltreise in den 1990ern lernte Schmidt koffeinhaltige Pflanzen kennen, wie Guarana und Kolanuss. Zunächst bezog sie bei letzterem Chargen aus Wildsammlung. Um die Lagerfähigkeit zu erhöhen, können diese jedoch mit dem Insektizid Chlorpyrifos behandelt sein, wie Hafen im Gespräch erklärt. Außerdem wolle man lieber die ökologische Landwirtschaft unterstützen. Doch Bio-Kolanuss war nicht verfügbar. Zu diesem Zeitpunkt hatten Schmidt und Hafen bereits Kakao unter anderem mit Kolanusspulver für den Eigenbedarf und für Freunde gemixt – der KolaKao war geboren und erfreute sich immer größerer Beliebtheit.

Bio-Kolanuss
Anna-Theresia Schmidt und Ulrich Hafen präsentierten die Bio-Kolanuss auf der diesjährigen BioSüd in Augsburg – Bild: Jens Brehl CC BY-NC-SA 4.0

Ein deutsch-togolesisches Ehepaar vermittelte schließlich den Kontakt zu einer Kooperative im afrikanischen Togo, welche Bio-Kakao anbot. Wo der wächst, fühlt sich auch der Kolabaum klimatisch wohl. Glückstreffer: Die für die Plantagen Schatten spendenden Bäume waren allerdings nicht bio-zertifiziert, obwohl sie mitten in der Öko-Fläche standen. „Die Mitglieder der Kooperative hatten sich nicht vorstellen können, dass sich Europäer für Bio-Kolanüsse interessieren. Die werden oft nur auf dem afrikanischen Markt gehandelt und zudem frisch gekaut. Deswegen waren die Bäume im Zertifikat nicht aufgeführt“, erzählt Hafen. Für die zwei Deutschen wurden die Bäume nachgetragen, was allerdings eine zusätzliche Bio-Prüfung nach sich zog. „Für die dortigen Landwirtinnen und Landwirte ist es sehr gut, wenn sie neben Kakao und Cashew weitere Produkte anbieten können. Das minimiert das wirtschaftliche Risiko bei schlechten Ernten. Cashew und Kolanuss haben nicht zur gleichen Zeit Saison und daher erhalten die Anbauer über das Jahr gesehen ein gleichmäßigeres Einkommen und eben nicht nur zur Haupterntezeit.“ Bislang hat natur-reich-inform nach eigenen Angaben 3,5 Tonnen importiert.

Dafür werden die Bio-Kolanüsse vor Ort getrocknet und anschließend in Deutschland sehr fein vermahlen, damit sich im KolaKao keine Klumpen bilden. Und Michael Stadler freut sich über diesen Produktionsschritt. Das Pulver ist Ausgangsstoff für die Auszüge, die dem Wadlbeißer das natürliche Koffein und den besonderen Geschmack verleihen.

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