Diese Bio-Betriebe halten Zweinutzungshühner
Die Bio-Branche ist sich in weiten Teilen einig: Man möchte sich von den einseitig gezüchteten Hochleistungs-Hybriden verabschieden. Stattdessen sollen so flächendeckend wie möglich Zweinutzungshühner in der ökologischen Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Auf welchen Bio-Höfen das schon heute geschieht, zeigt ein Blick in die interaktive Karte.
„Am liebsten würde ich nur noch Zweinutzungshühner halten“
Weg von Hochleistungs-Hybriden und hin zu Zweinutzungshühnern: Die sollen laut den Anbauverbänden Bioland, Naturland, Demeter und Biokreis so bald wie möglich wieder flächendeckend in der ökologischen Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Fabian Häde, einer von drei Geschäftsführern des Mustergeflügelhofs Leonhard Häde, würde lieber heute als morgen den Betrieb komplett umstellen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Dabei hatte sein Großvater bereits vor siebzig Jahren die Lösung.
Neue Hühner braucht die ökologische Landwirtschaft
Weg von Hochleistungs-Hybriden und zurück zum Ursprung: In der ökologischen Landwirtschaft sollen wieder so flächendeckend wie möglich Zweinutzungshühner in den Ställen einziehen. Die Hennen legen genügend Eier, die Hähne eignen sich zur Mast – und beide benötigen kein konventionelles Futter. In der entsprechenden ökologischen Zucht entscheiden sich derzeit richtungsweisende Systemfragen.
Mit dem Bruderhahn auf dem Weg zum Zweinutzungshuhn
Anfang 2022 ist das Kükentöten in Deutschland flächendeckend verboten. Zweinutzungsrassen, bei denen Hühner genügend Eier legen und die Hähne ausreichend Fleisch ansetzen, sollen künftig in der ökologischen Landwirtschaft hauptsächlich anzutreffen sein. Bis dahin ist es – auch züchterisch – noch ein weiter Weg. Den soll ausgerechnet der Kompromiss, für die Mast eher ungeeignete Bruderhähne aufzuziehen, ebnen.
Und die Küken sterben doch!
Augen auf beim Eierkauf: Kunden bei Rewe oder Penny werden wohl bald bundesweit sogenannte „RespEGGt“-Eier in den Läden finden, vielerorts sind sie schon in den Regalen. Auf der Packung ein gelbes Herz mit dem Schriftzug „Ohne Kükentöten“. De facto werden die männlichen Küken allerdings nach wie vor getötet, zwar nicht wie bisher direkt nach dem Schlüpfen, sondern bereits als Embryo im Ei. Von Verbrauchertäuschung mag man seitens Rewe allerdings nicht sprechen.