Bereits Ende der 1920er-Jahre wurde in Loheland Gemüse biologisch-dynamisch angebaut und somit zählte der Standort nahe dem hessischen Künzell zu den ältesten Demeter-Gärtnereien in Deutschland. Diese Tradition hat nun teils ein Ende gefunden, denn der Erwerbsanbau ist eingestellt.

Bild: Jens Brehl – CC BY-NC-SA 4.0
Bereits Anfang April hat „über bio“ vom Aus erfahren und sich seitdem um weitere Hintergründe bemüht – vor allem, ob und wenn ja in welchem Umfang Personal entlassen werden musste und wie es mit der Gärtnerei beziehungsweise mit dem Gelände weitergeht. Schriftlich teilte Pressesprecherin Melanie Pappert vergangenen Freitag mit: „Die Gärtnerei in Loheland ist ein Teilbereich unserer Stiftung. Diesen Bereich strukturieren wir derzeit um. Das Gemüsekisten-Abo wird es ab Mai 2023 nicht mehr geben. Unsere Mensa im Tagungshotel ‚Wiesenhaus‘ wird aber noch mit Gemüse aus eigenem Anbau beliefert. Auch die Kinder der Kindertagesstätte Loheland haben regelmäßig Gemüse aus unserem Garten auf dem Teller. Wir werden uns in Zukunft stärker auf die pädagogische Nutzung unseres Gartens und der Anbauflächen konzentrieren. Bildung ist die Hauptsäule unserer Stiftung. Um diesem Auftrag auch in den nächsten Jahren angemessen nachkommen zu können, entwickeln wir derzeit richtungsweisende, innovative Konzepte, die unsere landwirtschaftlichen Flächen, den Garten und die Tiere miteinbeziehen.“ Sobald man mehr Einzelheiten kommunizieren könne, würde die Presse entsprechend informiert.
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Vor vier Jahren kam die Idee auf, die Demeter-Gärtnerei (zum Teil) auf das Modell der Solidarischen Landwirtschaft umzustellen. Hier bildet sich um Erzeugerbetriebe eine Gemeinschaft, die monatlich einen festen Betrag zahlt und dafür Ernteanteile erhält. Besonders kleinteilige und vielfältig aufgestellte Bio-Betriebe können so finanzielle Sicherheit erlangen. Allerdings ist das Vorhaben bei Loheland wieder versandet.
Hinweis: Der Beitrag wurde am 2. Mai 2023 um die schriftliche Antwort der Pressesprecherin ergänzt. In der Erstmeldung war zu lesen, dass ein Dialog bislang nicht zustande gekommen ist. Richtig ist, dass zum zugesagten Zeitpunkt keine Antwort einging, und sich diese dann mit der Veröffentlichung überschnitten hat und somit zunächst nicht berücksichtigt wurde.
Großer Mist, großer Verlust.