Migros Zürich, zu der auch der Lebensmittelhändler tegut aus Fulda gehört, will die Herzberger Bäckerei von der W-E-G Stiftung & Co. KG übernehmen. Noch steht das grüne Licht seitens des Kartellamts und der Aufsichtsgremien auf beiden Unternehmensseiten aus. Die W-E-G würde bei Zusage dann keine Bio-Produkte mehr für tegut herstellen.
„Für die W-E-G ist es der letzte Schritt, sich aus der Produktion für tegut zu verabschieden und sich frei zu machen für die eigenen Aufgaben“, sagte Wolfgang Gutberlet, Vorsitzender des W-E-G Aufsichtsrats. Auf diesem Wege würde auch die Gestaltungsmacht wieder zusammengeführt. Näheres zu den Hintergründen war vorerst nicht zu erfahren.

Bis 2013 war die Herzberger Bäckerei Teil der tegut-Gruppe und erst ab dem Verkauf von tegut an Migros eigenständig. Hauptkunde für die Biobäckerei blieb weiterhin tegut. Nur in Nuancen gab es Veränderungen im Sortiment, so tauschte tegut… beispielsweise die Toasts von Herzberger gegen die von Alnatura aus. Tegut-Geschäftsführer Thomas Gutberlet verweist darauf, dass die starken Verbindungen über die letzten vier Jahre nicht abgerissen seien. „Zunächst bleibt alles beim Alten“, betont Stella Kircher, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei tegut. Auch die antonius Bäckerei soll weiterhin das regionale Angebot an Biobackwaren in ausgewählten Filialen ergänzen.
Über den Kaufpreis haben beide Seite Stillschweigen vereinbart.
W-E-G sortiert sich neu
Das Karussell der Firmengründungen und -übernahmen in der W-E-G-Gruppe dreht sich mit dem neuen Schritt weiter. Am Standort der Herzberger entstand im vergangenen Jahr ein neues Werk für Aufbackware in Bioqualität und wurde in die gutes gut gebacken GmbH (ggg) ausgegliedert. Ende vergangenen Jahres kaufte die niederländische Pandriks Holding B. V. die ggg nebst der dazugehörenden Sauer Mühle bei Bamberg und benannte das Unternehmen in BIO BREADNESS GmbH um. Von Beginn an sei es die Idee gewesen, neue Marktentwicklungen gemeinsam mit einem Partner zu bedienen, der nationale wie internationale Vertriebserfahrungen habe, sagte damals der ggg-Geschäftsführer Andreas Swoboda, der diese Stelle im neuen Unternehmen weiterhin begleitet.
Der Kurhessischen Fleischwarenfabrik – ebenfalls früher zur tegut-Gruppe gehörig – fehlte unter dem Dach der W-E-G in der Vergangenheit der Umsatz mit dem Lebensmittelhändler und wurde schließlich von der Deurer Group übernommen. Unter dem neuen Namen KFF pet care wird am alten Standort statt Wurst- und Fleischwaren in Bioqualität Tiernahrung für Hunde und Katzen produziert. Die etwa 140 Mitarbeiter sollen nach eigenen Angaben bis auf wenige Ausnahmen zu den alten Vertragsbedingungen weiterbeschäftigt sein.
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