Nachdem im vergangenen Jahr vor allem Preissteigerungen den deutschen Markt für Bio-Lebensmittel um fünf Prozent auf 16,08 Milliarden Euro wachsen ließen, legten in den ersten vier Monaten dieses Jahres wieder die Mengen zu. Discounter spielen eine immer tragendere Rolle und sind für Bio-Fleisch der größter Absatzkanal, wie Diana Schaack, Analystin bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, auf der gestrigen Tagung des Aktionsbündnisses Bioschweinehalter Deutschland in Bad Kreuznach mitteilte.
Für Bio-Frischeprodukte geht es wieder bergauf. Bild: Jens Brehl CC BY-NC-SA 4.0
„Die Menschen kaufen noch mehr als sonst beim Discounter“, erklärte Diana Schaack. Bild: Jens Brehl CC BY-NC-SA 4.0
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Discounter bleiben der wichtigste Vertriebskanal für Bio-Fleisch. Bild: Jens Brehl CC BY-NC-SA 4.0
Wer am günstigsten herstellen kann liefert? Bild: Jens Brehl CC BY-NC-SA 4.0
Bio-Frischeprodukte landen wieder vermehrt in den privaten Einkaufskörben: In den ersten vier Monaten ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Mengenzuwachs von 2,7 Prozent zu verzeichnen. Als Spitzenreiter kann Bio-Mehl ein sattes Plus von 29,6 Prozent vorweisen. Die Mengen bei Bio-Fleisch legten um 7,8 Prozent zu, bei Bio-Wurst sind es 7,6 Prozent – wobei hierfür Schaack vor allem Listungseffekte verantwortlich macht. Sprich: Der Handel baute das Angebot aus, „vor allem die Discounter.“ Schlusslichter sind Bio-Fleischersatzprodukte (-6 Prozent), Bio-Geflügel (-9,8 Prozent) und Bio-Eier (-12 Prozent).
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Bei pflanzlichem Fleischersatz gelte es weiter Geschmack und Konsistenz zu verbessern. Zudem werde weniger experimentiert, sondern ein Großteil der Kundschaft habe sich „sortiert“, wie oft Fleisch oder vegetarische/vegane Alternativen auf die Teller kommen. Zählt man letztgenanntes zum Bio-Fleischmarkt, haben die pflanzlichen Pendants einen Anteil von 16,5 Prozent bezogen auf die Menge.
Discounter geben den Ton an
Im Vergleich der Bio-Einkaufsmengen von 2019 und 2023 haben Discounter fast bei allen Frischeprodukten ihren Anteil ausbauen können. Die Hälfte des Bio-Gemüses findet dort den Weg in die heimischen Küchen. Bio-Fleisch stieg von 39 auf 43 Prozent, Bio-Wurst von 25 auf 36 Prozent und Bio-Geflügel von 20 auf 42 Prozent. „Aldi Nord und Süd sind gemeinsam mittlerweile der wichtigste Bio-Wurstverkäufer.“ Discounter blieben im vergangenen Jahr auf die Mengen bezogen der Hauptvertriebskanal für Bio-Fleisch mit 17,3 Prozent des gesamten Volumens. Der Bio-Fachhandel spielte mit 1,5 Prozent in diesem Segment keine wesentliche Rolle, Metzgereien kamen immerhin noch auf 6,6 Prozent. Die Bio-Preise am Regal seien zwar weiterhin auf hohem Niveau, aber die Zeiten der Preis-Explosionen seien vorbei. Als wahre Preisbremse für Bio-Lebensmittel hätten sich vor allem die Discounter hervorgetan, die Kundschaft freut sich. Allerdings sei dies ein zweischneidiges Schwert, wenn für landwirtschaftliche Betriebe gestiegene Kosten nicht weitergetragen werden sollten.
Mag Bio-Schweinefleisch knapp sein, hielt das Discounter nicht davon ab, es massiv zu bewerben, um sich entsprechend zu positionieren. „Für Planungssicherheit braucht man keine Werbeaktionen, sondern langfristige Zusammenarbeit“, betonte Schaack den Aufwand für Verarbeiter sich ausreichend Rohwaren zu sichern und für landwirtschaftliche Betriebe auf Bio umzustellen.
Nachdem im vergangenen Jahr vor allem Preissteigerungen den deutschen Markt für Bio-Lebensmittel um fünf Prozent auf 16,08 Milliarden Euro wachsen ließen, legten in den ersten vier Monaten dieses Jahres wieder die Mengen zu. Discounter spielen eine immer tragendere Rolle und sind für Bio-Fleisch der größter Absatzkanal, wie Diana Schaack, Analystin bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, auf der gestrigen Tagung des Aktionsbündnisses Bioschweinehalter Deutschland in Bad Kreuznach mitteilte.
Bio-Frischeprodukte landen wieder vermehrt in den privaten Einkaufskörben: In den ersten vier Monaten ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Mengenzuwachs von 2,7 Prozent zu verzeichnen. Als Spitzenreiter kann Bio-Mehl ein sattes Plus von 29,6 Prozent vorweisen. Die Mengen bei Bio-Fleisch legten um 7,8 Prozent zu, bei Bio-Wurst sind es 7,6 Prozent – wobei hierfür Schaack vor allem Listungseffekte verantwortlich macht. Sprich: Der Handel baute das Angebot aus, „vor allem die Discounter.“ Schlusslichter sind Bio-Fleischersatzprodukte (-6 Prozent), Bio-Geflügel (-9,8 Prozent) und Bio-Eier (-12 Prozent).
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Discounter geben den Ton an
Im Vergleich der Bio-Einkaufsmengen von 2019 und 2023 haben Discounter fast bei allen Frischeprodukten ihren Anteil ausbauen können. Die Hälfte des Bio-Gemüses findet dort den Weg in die heimischen Küchen. Bio-Fleisch stieg von 39 auf 43 Prozent, Bio-Wurst von 25 auf 36 Prozent und Bio-Geflügel von 20 auf 42 Prozent. „Aldi Nord und Süd sind gemeinsam mittlerweile der wichtigste Bio-Wurstverkäufer.“ Discounter blieben im vergangenen Jahr auf die Mengen bezogen der Hauptvertriebskanal für Bio-Fleisch mit 17,3 Prozent des gesamten Volumens. Der Bio-Fachhandel spielte mit 1,5 Prozent in diesem Segment keine wesentliche Rolle, Metzgereien kamen immerhin noch auf 6,6 Prozent. Die Bio-Preise am Regal seien zwar weiterhin auf hohem Niveau, aber die Zeiten der Preis-Explosionen seien vorbei. Als wahre Preisbremse für Bio-Lebensmittel hätten sich vor allem die Discounter hervorgetan, die Kundschaft freut sich. Allerdings sei dies ein zweischneidiges Schwert, wenn für landwirtschaftliche Betriebe gestiegene Kosten nicht weitergetragen werden sollten.
Mag Bio-Schweinefleisch knapp sein, hielt das Discounter nicht davon ab, es massiv zu bewerben, um sich entsprechend zu positionieren. „Für Planungssicherheit braucht man keine Werbeaktionen, sondern langfristige Zusammenarbeit“, betonte Schaack den Aufwand für Verarbeiter sich ausreichend Rohwaren zu sichern und für landwirtschaftliche Betriebe auf Bio umzustellen.