Bio? Logisch!

Rekord: Eine Million Euro für Öko-Saatgut

„Nur eine eigenständige ökologische Züchtung ist der Garant für Saatgut ohne Gentechnik und Patente“, sagt Oliver Willing, Geschäftsführer der Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Entsprechende Initiativen unterstützt die Stiftung mit ihrem Saatgutfonds, der 2014 ein Rekordjahr verzeichnete: Erstmals stieg das Spendenaufkommen auf knapp über eine Million Euro.

Seit der Gründung 1996 unterstützt der Saatgutfonds die Zucht von neuem biologischem Saatgut und den Erhalt wertvoller Sorten. Bislang konnten insgesamt 6,5 Millionen Euro für ökologische Getreide-, Gemüse- und Obstzüchtung gesammelt werden. Der Saatgutfonds wird von zahlreichen Privatpersonen, Stiftungen, Verbänden und Unternehmen der Bio-Branche unterstützt. Mit deren Hilfe war es möglich, mehr als 60 neue Gemüse- und Getreidesorten für den Biolandbau zu entwickeln. Die Entwicklung einer neuen, ökologischen Sorte kann zehn bis 15 Jahre dauern und mehr als 600.000 Euro kosten.

Ökologische Landwirtschaft braucht ökologisches Saatgut

Die ökologische Landwirtschaft benötigt anders als die industrielle Landwirtschaft Sorten, die ohne chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger ertragreich sind. Dafür müssen die Sorten bestens an lokale klimatische Bedingungen angepasst sein. Doch dieser Markt ist für die führenden Saatgut-Konzerne zu klein: Sie entwickeln und vermarkten Sorten, die weltweit eingesetzt werden können. Mittels entsprechenden chemischen Hilfsmitteln wird dann dem Boden eine ergiebige Ernte abgerungen. Ausführliche Informationen dazu halte ich in meinem Artikel „Ökologische Saaten: Gestern Kulturgut, heute Handelsware und morgen?“ bereit.

Mangels Alternative kommt in einigen Fällen auch konventionelles Saatgut in der ökologischen Landwirtschaft zum Einsatz, obwohl es deutlich weniger dafür geeignet ist.

Hinweis zur Transparenz

Im letzten Jahr habe ich die Dokumentation der 14. Saatgut-Tagung im Auftrag der Zukunftsstiftung Landwirtschaft erstellt, wobei es sich damit bislang um einen einmaligen Auftrag handelte. Somit zählt die Stiftung, über die ich hier berichte, auch zu meinen Kunden. Meine Arbeit als freier Journalist trenne ich von meiner Tätigkeit als Kommunikations-Berater. Dies bedeutet, dass ich über ehemalige Kunden nicht berichte.

Ich erlaube mir dann eine Ausnahme, wenn ich das Thema aus redaktioneller Sicht als zu wichtig erachte, um es unter den Tisch fallen zu lassen. So ergeht es mir bei ökologischem Saatgut, denn für eine echte Agrarwende ist es eine essentielle Grundlage. Für diese Veröffentlichung erhalte ich kein Geld oder anderweitige Zuwendungen der Stiftung.

Da mir transparentes Arbeiten am Herzen liegt, habe ich diesen Hinweis eingefügt. Mehr über mein Verständnis von journalistischer Transparenz erfahren Sie auf der Internetseite meines Medienbüros.

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