Mit „Ö wir mögen’s öko“ bringt der bio verlag ein neues Magazin für junge Ökos auf den Markt. Schwerpunkte sind unter anderem nachhaltiger Konsum, Essen und Gesundheit. Die erste Ausgabe widmet sich fairem Palmöl und geht der Frage nach, ob Fett wirklich ungesund ist.
Die Erwartungen an ein gelungenes Magazin sind bei „Ö wir mögen’s öko“ von Anfang an hoch, denn im gleichen Verlag erscheint das monatliche Naturkost-Magazin „Schrot & Korn“ und die Redakteure beschäftigen sich schon etliche Jahre mit Nachhaltigkeit.
Alles öko, oder was?
Auf den ersten Blick entdeckt man die klassischen Öko-Themen: Müll vermeiden, im Bio-Laden einkaufen, vegane Ernährung und dergleichen. Gerade bei erstgenanntem sind Widersprüche nahezu unvermeidlich, denn in der ersten Anzeige werden Quinoa-Chips beworben, die zu 35 Gramm in Tüten eingeschweißt sind.
Der Schwerpunkt ob Fett nun gut oder böse, gesund oder ungesund ist, zeigt auf, dass die Redaktion Themen von mehreren Seiten beleuchtet und dabei so manche Dogmen hinterfragt. „Zwischen Ernährungsideologie und Food-Marketing, zwischen Diätansätzen und wissenschaftlichen Ergebnissen verliert man bei Fetten und Ölen in der Nahrung schnell den Überblick“, schreibt Rike Uhlenkamp. In ihrem Beitrag erläutert sie neue Erkenntnisse, die (noch) nicht zur Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) durchgedrungen zu sein scheinen.
Ein weiterer Beitrag des Schwerpunkts lässt Übergewichtige zu Wort kommen, die sich wohl fühlen und sich keinen gesellschaftlichen Schönheitsidealen unterwerfen möchten.
Faires Palmöl aus Afrika
Mitunter hitzig debattiert wird über Palmöl, welches sich nicht nur in unserer Kosmetik, sondern auch in verarbeiteten Lebensmitteln wiederfindet. Während manche Bio-Hersteller darauf verzichten, kaufen andere fair hergestelltes Palmöl. Ob es das überhaupt gibt, klärt Autor Leo Frühschütz in Ghana bei Sendripalm, einem Projekt des Bio-Kosmetikhersteller Bronner’s. Ein Teil des Palmöls bezieht der Naturkosthersteller Rapunzel als Rohstoff.
Die Hintergründe des schlechten Rufs beschreibt Frühschütz folgendermaßen: „Heute kommen 85 Prozent des weltweit produzierten Palmöls aus Indonesien und Malaysia. Dort hat der Öl-Rausch riesige Wunden in die Natur geschlagen. Deshalb denken die meisten Menschen bei Palmöl an brennende Urwälder und tote Orang-Utans – der Grund dafür, dass viele Menschen es nicht mehr in ihren Keksen und Schokocremes wollen.“
Frühschütz pulte als „Praktikant“ die roten Früchte aus den dornigen Palmbüscheln, hat sich Anbau und Produktion angeschaut. Herausgekommen ist ein lebendiger und informativer Artikel.
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