Bauerngarten, Kräuterbeete, Obstbäume und Hochbeete – auf dem Gelände des Umweltzentrums Fulda ist für jeden etwas dabei. In dieser Gartensaison können Privatpersonen und Initiativen einzelne Flächen als Paten übernehmen.
Als Teil des vergangenen Sommers angestoßenen Transformationsprozesses möchte das Umweltzentrum Fulda Initiativen, Bürgerinnen und Bürger stärker einbinden. Hierzu sollen in den nächsten Wochen Gartenprojekte auf dem Gelände in der Fulda-Aue initiiert werden, die die vorhandene Flächen wie den Bauerngarten, den Apothekergarten, die Obstbäume und neu anzulegende Gemüsebeete ganz oder teilweise übernehmen. Interessierte können sich direkt beim Umweltzentrum melden.
Kinder machen es am Umweltzentrum vor
Bereits im letzten Jahr wollte die Kinder-Akademie Fulda den Club der GartenKinder starten, doch aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Vorhaben pausiert. Nach Ostern soll es definitiv losgehen: Zwölf Kinder zwischen sechs und zehn Jahren pflegen dann gemeinsam Gemüsebeete von der Aussaat bis zur Ernte. Noch sind Plätze frei.
„Wir möchten aufzeigen, dass Lebensmittel nicht aus dem Supermarkt kommen und es durchaus aufwendig ist, diese zu erzeugen. Jeweils zwei Kinder sind für eine kleine Parzelle selbst verantwortlich“, erklärt Philipp Wuthenow von der Kinder-Akademie Fulda und Mitbegleiter des Projekts. Auch der Blick soll gesenkt werden: „Boden ist mehr als nur Dreck, sondern Hort für vielfältiges Leben. Daher wollen wir ihn uns ganz genau anschauen.“
Gartenverein ohne Gärtner
Die Gartensaison startet in wenigen Wochen. Daher ist eine gewisse Eile geboten, Paten für die Flächen zu finden. Seit Ende September letzten Jahres hat das Umweltzentrum Fulda e.V. Zentrum für Nachhaltigkeit, Gartenkultur und Tierpädagogik keinen eigenen Gärtner mehr. „Derzeit wird ein Personalkonzept erarbeitet, um den Bereich Gartenbau und Landschaftspflege zu stärken. So wird in diesem Bereich künftig eine stärkere Unterstützung durch die Stadtgärtnerei erfolgen“, teilt Monika Kowoll-Ferger, Pressesprecherin der Stadt Fulda, auf Anfrage mit.
Auch Mitarbeitende würden einspringen, sollten sich nicht genügend Paten finden. Das teilt Alexander Sust, einer der beiden Geschäftsführer des Umweltzentrums, auf Anfrage mit. Ob eine neue Gärtnerstelle am Umweltzentrum geschaffen wird, steht noch nicht fest.
Essbare Stadt Fulda?
Derweil steht eine größere Vision im Raum, denn das Umweltzentrum hat es sich explizit zum Ziel gesetzt, in die Stadt hineinzuwirken und wo möglich Bürgerinnen und Bürger im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit in gemeinsame Projekte einzuladen.
In ihrem Impulsvortrag Ende Februar stellten Linda Rehn und Karsten Winnemuth ihren Verein Essbare Stadt Kassel vor. Auf brachliegenden Flächen entstehen Gemeinschaftsgärten, Obst- und Nussbäume werden gepflanzt – auch in sozialen Brennpunkten. Einerseits lassen sich so Lebensmittel direkt in der Stadt erzeugen, andererseits entstehen wertvolle Begegnungsstätten. Ein gemeinsames Projekt verbindet. Auch Fulda habe das Potenzial zur essbaren Stadt – eine Keimzelle könnte mit dem Öffnen der Gärten am Umweltzentrum in der Fulda-Aue entstehen.
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