Tierwohl hat System – aber welches?
Wo kommt das Fleisch her? Unter welchen Bedingungen wurde das Tier gehalten? Womit wurde es gefüttert? Bei Bio wollen es Kundinnen und Kunden oft genau wissen – schließlich sind Bio-Fleisch und -Wurst vergleichsweise teuer. Auch im konventionellen Lebensmittelhandel sind Produkte aus individuellen Regionalprogrammen und mit diversen Tierwohl-Siegeln erhältlich. Schafft dies Transparenz oder verwirrt die Vielzahl an unterschiedlichen Kennzeichnungen? Darüber und mehr wurde auf der diesjährigen Biofach diskutiert.
Mit dem Bruderhahn auf dem Weg zum Zweinutzungshuhn
Anfang 2022 ist das Kükentöten in Deutschland flächendeckend verboten. Zweinutzungsrassen, bei denen Hühner genügend Eier legen und die Hähne ausreichend Fleisch ansetzen, sollen künftig in der ökologischen Landwirtschaft hauptsächlich anzutreffen sein. Bis dahin ist es – auch züchterisch – noch ein weiter Weg. Den soll ausgerechnet der Kompromiss, für die Mast eher ungeeignete Bruderhähne aufzuziehen, ebnen.
Kräftiges Plus beim Bio-Umsatz
Zahlen, die sich sehen lassen können: Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln wuchs im vergangen Jahr um 22 Prozent. Insgesamt gaben Konsumentinnen und Konsumenten 14,99 Milliarden Euro für Bio-Lebensmittel aus, deren Marktanteil somit bei 6,4 Prozent gelandet ist. Auch teure Produkte wie Bio-Fleisch waren gefragt.