Knapp sechs Millionen Tonnen Plastikmüll fallen in Deutschland jährlich an, wobei Verpackungen einen großen Anteil haben. Tendenz steigend. Anneliese Bunk, Autorin von „Besser leben ohne Plastik“, gab im Vortrag praktische Tipps, den Alltag von Kunststoff zu befreien.
„Möchte man sein Verhalten nachhaltig ändern, muss man dies Schritt für Schritt tun“, meinte die Umweltaktivistin Anneliese Bunk. Ansonsten verausgabe man sich zu schnell, da im oftmals hektischen Alltag eben vieles unter einen Hut zu bringen sei.
Alles gut durch Grüner Punkt und Bioplastik?
Wer sich mit offenen Augen umschaut, dem droht das ganze Ausmaß des Plastikmülls zu ersticken. Anstatt durch den Grünen Punkt einen geschlossenen Rohstoff-Kreislauf zu schaffen, exportieren die Deutschen ihren Plastikmüll beispielsweise nach Afrika. China verweigert seit kurzem den Import.
Kunststoffe aus nachwachsenen Rohstoffen – auch Bioplastik genannt – sieht Bunk skeptisch und nennt es „Müll mit gutem Gewissen“. „Das Material ist aufwendig zu recyceln und es verrottet im Kompost meist viel zu langsam. Daher landet es oftmals in der Müllverbrennung.“
Erste Schritte Plastik im Alltag zu reduzieren
Tatsächlich sind die ersten Schritte im Alltag Plastik zu reduzieren extrem leicht und fast schon erschreckend einfach. Statt teures Duschgel zu verwenden einfach zehn Gramm Seife in 400 Milliliter Wasser auflösen, mindestens 24 Stunden quellen lassen und anschließend mit dem Schneebesen cremig rühren. Selbst die eigene Bodylotion ist kein Hexenwerk (siehe Rezept am Ende des Beitrags). Käse und Wurst kann man sich auf Wochenmärkten aber auch teilweise im Supermarkt in mitgebrachte Schalen legen lassen. Baumwolltaschen ersetzen Plastiktüten.
Beim Einkaufen sei eine gewisse Portion Skepsis allerdings gesund. So habe Bunk bei einem Bioladen festgestellt, dass die Salatgurken in Folie eingeschweißt geliefert wurden, im Markt dann aber ausgepackt im Regal lagen.
Bunk ist auch bereit für Kompromisse, denn auf die geliebten Legosteine wollten ihre Söhne nicht verzichten. Darum erwirbt die Familie das Spielzeug gebraucht. „So erhalten die Hersteller durch meinen Einkauf kein Signal, noch mehr Plastik zu produzieren.“
Die über 100 Zuhörer bei Bunks Vortrag im Café Chaos an der Hochschule Fulda am 25. Januar diskutierten angeregt und etliche tankten einen gehörigen Motivationsschub. Besonders, da Bunk auf den erhobenen Zeigefinger verzichtet, eigene Schwächen eingesteht und immer wieder betont, wie viele kleine Schritte die Welt zum Positiven verändern. Eingeladen hatte Slow Food Youth Fulda.
Fette in einer Metallschüssel im Ofen auf 100 Grad zum Schmelzen bringen. Mit den ätherischen Ölen mischen. Wenn das Gemisch auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, zum Festwerden in den Kühlschrank stellen. Mit einem Handmixer oder Schneebesen so lange schlagen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Im Kühlschrank hält sie drei Monate, ansonsten binnen vier Wochen aufbrauchen. Quelle: „Besser leben ohne Plastik“
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