Das Bioland-Urgestein Bohlsener Mühle baut sich ein Sortiment in Demeter-Qualität auf. Den Anfang haben die drei Sorten KeksFreunde Schoko, Vanille und Zitrone gemacht. Schon seit Jahren hat das Unternehmen einen entsprechenden Vertrag in der Tasche, eigene Demeter-Produkte mit dem Markenzeichen des Verbands auf den Markt bringen zu können. Auf Wunsch des konventionellen Lebensmitteleinzelhandels macht es nun erstmals davon Gebrauch.
„Der konventionelle Handel nutzt die verschiedenen Anbauverbände, um sich bei den Bio-Produkten von der Konkurrenz abzuheben. Jeder hat seinen Favorit, wie Rewe beispielsweise Naturland. Im Bio-Fachhandel sind die Markenzeichen nicht so wichtig“, sagte Peer Schwarke, Leiter Vertrieb und Marketing, auf der diesjährigen Biofach. „Wir holen die Verbraucher ab, wo sie abgeholt werden wollen.“ Sprich, diejenigen, die aus unterschiedlichen Gründen Produkte in Demeter-Qualität bevorzugen.
Um auch diese Nachfrage bedienen zu können, baut die Bohlsener Mühle ein entsprechendes Sortiment auf. Auch die Werbung des Verbands soll letztendlich auf die Bekanntheit der Produkte einzahlen. In diesem Jahr sollen drei weitere Sorten Kekse folgen, auch Crunchy-Müsli kann sich Schwarke gut vorstellen. „Bioland ist unsere Passion und Herkunft, die werden wir nicht aufgeben“, stellt er klar. Der Kern der eigenen Markenprodukte bleibt Bioland.
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Kleine Packung, großer Preis
Das Sortiment der KeksFreunde, bestehend aus den Sorten Schoko, Vanille und Zitrone, ist auf Demeter umgestellt und auf dem Weg in den Handel. Bioland-Ware befindet sich im Abverkauf. Das verwendete Getreide stammt nach wie vor ausschließlich aus Deutschland.
Im gleichen Atemzug hat sich die Packungsgröße von ehemals 250 Gramm auf 125 Gramm halbiert. „Große Verpackungen sind nicht mehr zeitgemäß, bereits seit Jahren sinkt hierfür die Nachfrage.“ Damit stimmt dann auch mit 1,99 Euro die Preisoptik am Regal. „Schnelldreher durch Preisschwelle unter 2 €“ steht in einem Prospekt für Händler. Mit einher geht ein saftiger Preisanstieg um satte 33 Prozent für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Lag der Preis pro 1000 Gramm bei der großen Packung noch bei 11,96 Euro, ist er nun bei 15,92 Euro angelangt.
Guten Tag Herr Brehl,
hat sich hier der Fehlerteufel eingeschlichen: 🙈
Mit einher geht ein saftiger Preisanstieg um satte 33 Prozent für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Lag der Preis pro 100 Gramm bei der großen Packung noch bei 11,96 Euro, ist er nun bei 15,92 Euro angelangt.
Es soll doch bestimmt heißen: … Preis pro 1000 Gramm …
Grüße aus Aachen, Jörg
Danke für den Hinweis, da hatte sich tatsächlich ein Fehler eingeschlichen. Ist nun korrigiert.
Lieber Jens, mehrfach benutzt Du die irreführende Formulierung „Demeter-Qualität“. Die von den Agrar-Esoterikern und Rudolf-Steiner-Jüngern erfundene Bezeichnung ist jedoch reines Marketing-Sprech ohne wirklichen Hintergrund. Man kann die „kosmische“ Qualität der spirituellen Landwirt_innen leider nicht messen. Mit keinem Verfahren der Welt lässt sich Demeter-Bio von konventionellem Bio (ohne die Demeter-eigenen, esoterische Schwurbel-Vorgaben) unterscheiden. Das ist wohl auch der Grund, warum das Netzwerk rund um die Biodynamiker eigene „Messmethoden“ entwickelt haben, die wie die Biodyn-Methode selbst weit außerhalb der Wissenschaft stehen. Ich fände es nur fair, diese Falschbezeichnung daher nicht mehr zu nutzen. Es kann in niemandes Interesse sein, Werbelügen eines kommerziellen Verbandes unkritisch zu wiederholen.
Apropos, Alexander Gerber, Vorstand und Sprecher von Demeter DE bezeichnet die unter zuhilfenahme von Astrologie, Alchemie und Homöopathie hergestellten Produkte als „heilsam“, sie ließen ihre Konsument_innen „spirituell wachsen“. Diese Behauptungen würde man doch auch nicht ohne kritische Prüfung reproduzieren.
Gruß,
Oliver