Bio? Logisch!

Biofach 2020: Es gab viel zu trinken

Auch wenn Nürnberg die Messebesucher gestern mit eher durchwachsenem Wetter begrüßte, steht doch der Sommer vor der Tür. Ich war auf der Leitmesse für Biolebensmittel unterwegs, um neue geschmacklich herausragende Durstlöscher für heiße Tage zu finden. Von Hanf über goldgelben Möhrensaft, feurigen Ingwer bis zu #bierforfuture war einiges geboten.

Einer der ersten Anlaufpunkte war Ände, dessen Gingerbeer Brehl backt! bereits vorgestellt hat. Das Unternehmen ist auf das Stillen von „Ferndurst“ spezialisiert. „Wenn wir auf unseren Reisen auf regionale Getränke stoßen, die wir richtig spannend finden, bringen wir sie mit eigenem Rezept nach Deutschland“, erklärte Andrea Stenz. Im Gegensatz zu den Originalen enthalten alle Produkte deutlich weniger Zucker. Auf der diesjährigen Biofach präsentierte Stenz gleich drei neue Sorten: Limonana ist einem Erfrischungsgetränk aus Israel nachempfunden, Mexiko ist die Inspirationsquelle für Agua Fresca und Georgien für Limonati. Ein ausführlicher Produktest wird folgen.

Ände gehört mittlerweile auch Voelkels „Bio-Marktplatz“. Damit vereinfacht Deutschlands größte Naturkostsafterei Start-Ups den Zugang zum Getränkemarkt und Naturkostfachhandel. In der Praxis übernimmt Voelkel die Logistik, die Unternehmen zahlen eine Gebühr und bleiben vollkommen eigenständig. Stenz zeigte sich über die logistische Hilfe mehr als glücklich, da ein vergleichsweise kleiner Getränkehersteller in der Regel aufgrund der geringeren Menge bei Speditionen mit hohen Kosten rechnen muss.

#bierforfuture

Den Spruch „Wäre nur die Luft so rein wie das Bier“ entdeckten Mitarbeiter der Brauerei Clemens Härle auf einer Demonstration für mehr Klimaschutz. Das inspirierte das seit elf Jahren klimaneutral produzierende Unternehmen sein Lager hell als Sonderedition mit dem Claim #bierforfuture auf den Markt zu bringen. Pro verkaufter Flasche spendet die Brauerei fünf Cent an die Klimaschutz-Initiative Plant-for-the-Plant und unterstützt damit das Pflanzen von Bäumen. Die Flaschenetiketten bestehen zudem aus Altpapier, der Bierkasten aus recyceltem Kunststoff.

Den Diskurs über Klimapolitik hat Greta Thunberg mit ihrer Bewegung maßgeblich weiter angefacht. Clemens Härle nutzt den „Hype“, um sein Biobier voranzubringen. Das könnte ein sinnvoller Schritt sein, ökologischen Gerstensaft ebenso in das Bewusstsein der Konsumenten zu rücken. Insgesamt hat Biobier in Deutschland einen geschätzten Marktanteil von lediglich 0,3 Prozent. „Ökologische Landwirtschaft ist unserem Segment irrelevant“, sagte mir im letzten Jahr ein Branchenvertreter, der nicht genannt werden möchte.

Gelbe Möhren, Ingwer & Hanf

Natürlich habe ich auch neue Gemüsesäfte verkostet, darunter Sonnenmöhre aus dem Hause Voelkel. Die fast in Vergessenheit geratene Gochsheimer Gelbe Rübe verleiht dem Saft ein strahlendes Gelb. In einem ersten Vortest überzeugte mich der optisch ungewöhnliche Möhrensaft auch geschmacklich.

Bei Frau Ingwer bin ich auf scharfen Ingwer-Saft gestoßen, Beutelsbacher bietet ebenfalls ein interessantes Erfrischungsgetränk auf der Basis von Ingwer an. Und wie es sich für einen echten Öko gehört, habe ich auch Hanf getrunken. Im Laufe der nächsten Wochen werden ausführliche Produkttests folgen.

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