Die Biofach wird sich im kommenden Jahr dem Schwerpunktthema widmen, wie die Lebensmittelproduktion resilienter und vor allem klimafreundlicher gestaltet werden kann. Erwartet werden zudem Aussteller aus 70 Ländern, die ihre Produkte präsentieren. Auf der heutigen Online-Pressekonferenz gab Messeleiterin Daniela Brunner Ausblicke auf Neuerungen.
Ganz besonders möchte die Mitte Februar (Nachtrag 14. Januar 2022: Aufgrund der Pandemie wird die Biofach auf Ende Juli verschoben.) stattfindenden Messe das Engagement der Bio-Bäuerinnen und -Bauern in den Fokus rücken und dafür erstmals das Forum Landwirtschaft präsentieren. Konkrete Inhalte werden noch bekannt gegeben. Da in der Bio-Branche unverpackte Lebensmittel eine zunehmend größere Rollen spielen, werden die entsprechende Konzepte und das Thema Zero Waste gebündelt in Halle 8 zu finden sein.
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Bio-Nachfrage steigt, Öko-Ausbau verlangsamt sich
Tina Andres, Vorsitzende Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, nutzte die Pressekonferenz, um einen Ausblick auf aktuelle Zahlen zu liefern. Steigerungsraten wie im ersten Pandemie-Jahr 2020 wird man auf der kommenden Biofach nicht verkünden können – die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln hatte um satte 22 Prozent zugelegt, der Umsatz kletterte auf 14,99 Milliarden Euro. „Der Markt pegelt sich gut ein.“ Allerdings hält der Ausbau der ökologischen Fläche mit der Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln nicht schritt. Man fürchte um die Versorgung mit Rohstoffen aus Deutschland und Europa.
Ausgerechnet im Bio-Boomjahr 2020 verlangsamte sich der Ausbau der ökologisch bewirtschafteten Fläche: nur noch ein Zuwachs von 6 Prozent waren zu verzeichnen. 2019 legte die Öko-Fläche noch um 7,7 Prozent, ein Jahr zuvor sogar um 9,1 Prozent zu. Bis 2030 soll ein Fünftel der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden, aktuell sind es nur 10,3 Prozent. Um das Ziel rechtzeitig zu erreichen, braucht es ein jährliches Plus von sieben Prozent. (Nachtrag 26. November 2021: Laut Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung soll der Anteil ökologischer Landwirtschaft bis 2030 sogar 30 Prozent betragen. Der Flächenanteil müsste sich in den kommenden neun Jahren demnach verdreifachen.) Doch auch in der Lebensmittelwirtschaft sei der Fachkräftemangel eklatant. „Wir haben ein Sterben von Schlachthöfen, Verarbeitungsstätten, einen Ausbildungsrückgang im Bäckereihandwerk und mehr“, warnte Andres. Um diese Themen müsse sich die Politik kümmern.
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