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tegut Saisongärten machen weiter

Die Supermarktkette tegut befindet sich mitten in einem großen Sanierungsprozess, um die wirtschaftlichen Probleme der letzten Jahre zu lösen und wieder Gewinne zu erwirtschaften. Die tegut Saisongärten sind von Maßnahmen nicht betroffen und machen auch 2025 weiter.

tegut Saisongarten
Bild: Jens Brehl – CC BY-NC-SA 4.0

An insgesamt 24 Standorten (Schöneck-Oberdorfelden und Eitensheim sind weggefallen) können Interessierte Parzellen für eine Saison mieten, um eigenes Gemüse anzubauen. Der Clou: Seit dem Start 2009 mit dem Pilotgarten am Eisweiher sind die Flächen ökologisch bewirtschaftet, größtenteils vorgesät, Werkzeug wie auch Wasser werden gestellt. Standorte außerhalb Fuldas wurden seit jeher von Kooperationspartnern geführt, tegut unterstützt beim Marketing. Die Fuldaer Saisongärten am Eisweiher, Sprengelrasen und auf dem Dach des Konzeptkaufhauses Karl hatte der Lebensmittelhändler bislang in Eigenregie betrieben. Ab 1. Januar hat hier der gemeinnützige Förderverein Kultur- und Umweltbildung das Ruder übernommen.

Fokus Gemeinschaft

„Wir möchten uns mit den Saisongärten weiterhin gezielt dafür einsetzen, dass sich jeder, der sich trotz fehlenden Gartens mit frischem und regionalem Bio-Gemüse ernähren möchte, dies auch tun kann. Der Verbraucher darf in den tegut Saisongärten erleben, welche Gemüsesorten in der Region beständig sind. Mit dem Projekt möchten wir weiterhin Menschen über alle Altersgruppen hinweg, die sich gesund ernähren möchten, ermutigen, selbst zu gärtnern und somit den Ursprung der Lebensmittel zu erfahren“, teilt tegut-Pressesprecher Matthias Pusch auf Nachfrage mit.

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Den Übergang beschreibt Stefanie Krecek, die von Ende 2013 bis Ende 2024 die Saisongärten als tegut-Mitarbeiterin koordinierte und nun mit dem Förderverein die Fuldaer Standorte weiter betreibt, als äußerst konstruktiv. Startkapital benötigte der Verein nicht, weil bestehendes Equipment weiter genutzt werden kann, auch das Lastenrad hat tegut als Dauerleihgabe übergeben. „Für uns war es die Rettung, dass wir keinen eigenen Verein gründen mussten, sondern als Untergruppe beim Förderverein Platz gefunden haben“, freut sich Krecek.

Wer an den Fuldaer Standorten eine Parzelle übernehmen möchte, kann aber muss kein Mitglied im Förderverein werden. Grund zur Freude haben aber alle, denn die Mietpreise konnte der Verein im Vergleich zum Vorjahr senken. „Zudem legen wir einen noch größeren Fokus auf die Gemeinschaft“, betont Krecek. So ist zwar nach wie vor jeder für seine eigenen Beete verantwortlich, aber Aktionen wie das Säen sollen gemeinschaftlich erfolgen.

Unruhige Zeiten für tegut

Seit Jahren befindet sich tegut in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, weshalb Eigentümer Migros aus Zürich ein umfassendes Sanierungsprogramm beschlossen hat, wie beispielsweise fuldainfo.de berichtet: unter anderem Personalabbau von rund einem Fünftel der Belegschaft am Fuldaer Hauptsitz und ein Prüfen des Filialnetzes soll den Lebensmittelhändler wieder auf Kurs bringen. Bereits vergangenes Jahr hatte der langjährige Geschäftsführer Thomas Gutberlet das Unternehmen verlassen. In einem Interview mit der Neuen Züricher Zeitung bekräftige Migros Zürich Geschäftsleiter Patrik Pörtig, dass tegut dieses Jahr die Verluste deutlich reduzieren und 2026 schwarze Zahlen schreiben muss. Das sei die letzte Chance für das Unternehmen.

1 Kommentar zu “tegut Saisongärten machen weiter

  1. Vielen Dank, lieber Jens, für den schönen Bericht über die tegut… Saisongärten. Insbesondere über unsere drei Fuldaer Standorte, die wir jetzt über den Förderverein betreiben können und sie dadurch den Fuldaer Bürger:innen erhalten bleiben. Wer für die Saison 2025 mitackern möchte kann sich bei uns über die neue Mailadresse saisongartenfulda@posteo.de anmelden. Wir freuen uns schon auf die neue Gemüsesaison mit alten und neuen Gemüsenerds. Herzliche Grüße, Stefanie

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