Die warmen Sonnenstrahlen locken ins Freie und bei Vielen ist die Sehnsucht nach einem eigenen Garten und erntefrisches Gemüse aufs Neue geweckt. Doch es fehlt am nötigen Budget oder an Grund und Boden? Romana Hasenöhrl zeigt in ihrem Buch „Der Garten in der Tasche“ wie es dennoch klappen kann.
Es ist so einfach, man könnte sich mit der flachen Hand an die Stirn klatschen. Tatsächlich findet ein eigener Garten dank Tüten und Taschen – von denen oft dutzende im Haushalt ungenutzt herumliegen – nahezu überall Platz. Das schont auch das (schmale) Budget. Ebenso praktisch: Pflanzen kann man leichter transportieren und somit die besten Standplätze herausfinden. Zudem lassen sich Taschen leichter formen und benötigen daher anders als große und schwere Kübel weniger Platz. Wichtig ist jedoch, das passende Material und geeignete Pflanzen zu kombinieren. Auch hier gibt die Autorin detailliert Auskunft.
Gärtner brauchen Mut zum Scheitern
Doch gleich zu Beginn ihres Buchs macht Hasenöhrl klar: „Neues zu probieren ist die schönste Herausforderung für den Gärtner – scheitern inklusive. Im Garten können Unglücke passieren, von Dauerregen bis zu Schneckenplagen, die größte Kunst dabei ist, sich nicht entmutigen zu lassen.“ Als ich diese Zeilen las, musste ich an meinen Tomaten-Frust und die gefräßigen Schnecken denken, die im tegut Saisongarten meinen Salat verputzt haben. Im letzten Jahr habe ich hier eine Parzelle bewirtschaftet und über meine Erlebnisse berichtet.
Wenn Menschen mit der Natur arbeiten, dann gelten auch deren Gesetze. Doch die Autorin gibt ihren Lesern einiges an Wissen an die Hand, um mit Freude eine gute Ernte einzufahren: Von der Übersicht welche Taschen und Behälter sich eignen, über Auswahl, Anzucht und Pflege der Pflanzen, das Düngen und natürliche Abwehrmittel gegen Schädlinge reicht die Palette. Sogar an Rezepte mit Zutaten aus dem Taschengarten hat sie gedacht.
Kreatives Gärtnern auf engem Raum
Als besonders hilfreich erweist sich das Kapitel über den kleinen Garten im Jahreskreis. Hier erfährt man, welche Tätigkeiten wann anfallen. Auf diese Weise begleitet die Autorin ihre Leser durch eine komplette Saison. Zusätzlich gibt sie Hinweise auf weiterführende Literatur und Bezugsquellen von Bio-Saatgut. Für Hobbygärtner ist es oft interessant, seltene und besondere Gemüsesorten anzubauen, die es im Lebensmittelhandel nicht gibt. Außergewöhnliche Geschmackserlebnisse sind garantiert.
Mit „Der Garten in der Tasche“ weckt die Autorin die Lust am kreativen Gärtnern auch auf engem Raum, zumal es nun keine (faulen) Ausreden mehr gibt, den grünen Daumen nicht ausleben zu können.
0 Kommentare zu “Gärtnern ohne Garten”