Essen ist mehr als eine reine Nahrungsaufnahme. Doch dass authentische Rezepte Nahrung für Revolutionen sein können, ist für viele garantiert neu. Der peruanische Sternekoch Gastón Acurio ist kulinarischer Botschafter seiner Nationalküche. Seine Kochleidenschaft ist der Antrieb für ein neues Lebensgefühl in seiner Heimat, wie der Dokumentarfilm „Gastons Küche“ zeigt.
Einst verließ Gastón Acurio seine Heimat, um im fernen Frankreich den Beruf des Kochs zu ergreifen, obwohl speziell sein Vater sich wünschte, sein Sohn würde Jura studieren. Acurio war bald von der französischen Küche fasziniert und kochte leidenschaftlich. Dennoch fehlte etwas in seinem Leben.
Heimatküche: Zurück zu den Wurzeln
So zog es ihn schließlich zurück nach Peru, wo er gemeinsam mit seiner Frau das erste Restaurant eröffnete. Gaben zu Beginn noch französische Gerichte den Ton an, widmete er sich bald seiner authentischen Heimatküche. Doch Acurio versteckt sich nicht hinter seinem Herd, sondern er möchte in seinem Land etwas bewegen. „Du bist Koch, aber du fütterst die Leute, die genauso sind wie du selbst, die das Glück haben, sich dieses Essen leisten zu können“, ist einer seiner vielen Gedanken.
Peru ist ein relativ armes Land, doch durch das Besinnen auf die eigenen Kochtraditionen erwächst ein neues Selbstbewusstsein. Acurio selbst schätzt Lebensmittel als das, was sie sind: Mittel zum Leben. Doch vielerorts werden gerade die Erzeuger, wie Landwirte und Fischer, schlecht bezahlt. Das ändert der Sternekoch, indem er direkt mit Ihnen zusammenarbeitet und mit ihnen spricht, anstatt anonym im Großmarkt einzukaufen. So kommt neben echter Wertschätzung auch finanziell etwas bei ihnen an.
Genuss mit gutem Gewissen
Acurio zeigt durch sein Handeln auf, wie einfach man etwas in seiner Gesellschaft zum Besseren ändern kann. Bei seiner Revolution fallen keine Schüsse, werden keine Straßen blockiert, sondern der Genuss verbindet die Menschen.
Leidenschaftlichen Genießern wird bei „Gastons Küche“ das Wasser im Mund zusammenlaufen, aber auch Träumer von einer besseren Welt kommen nicht zu kurz.
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