Eine gesunde Küche mit einfachen und doch raffinierten Rezepten, mit der man darüber hinaus die ganze Familie begeistern kann, ist der Traum vieler Eltern. Besonders wenn undogmatisch der Genuss und die Freude am Essen im Vordergrund stehen. Genau das präsentiert Volker Mehl in seinem Buch „Meine Ayurveda-Familienküche“.
Mein erster Gedanke: Oh nein, nicht schon wieder ein Ernährungsratgeber. Da hat also ein weiterer „Experte“ die einzig wahre Ernährungsform gefunden (von der es erstaunlich viele gibt) und geht nun mit Scheuklappen inklusive erhobenen Zeigefinger durch die Welt.
Doch Volker Mehl gibt gleich im Vorwort Entwarnung: „Bevor Sie sich mit diesem Buch beschäftigen, versuchen Sie Ihren Kopf mal ganz leer zu machen und das zu vergessen, was Sie bisher über Ernährung gelernt haben. Es gibt nämlich keine gesunde oder ungesunde Ernährung, sondern nur passende und unpassende. (…) Wovon Sie sich direkt und guten Gewissens verabschieden können, ist der Quatsch vom ‚Alles-oder-nichts-Ayurveda.’“
Traditionelle Ayurveda-Küche an moderne Zeiten anpassen
Der Autor plädiert dafür, Lehren immer wieder zu hinterfragen und diese an unseren heutigen Alltag anzupassen. Damit ermöglicht er einen unkomplizierten Einstieg in Ayurveda, besonders da er Kinder für genussvolles Essen begeistern möchte, statt Vorschriften zu machen.
Die Lebensphilosophie Ayurveda ist vor tausenden von Jahren entstanden und dient vereinfacht dazu, in Balance zu leben. Die passende Ernährung spielt hierbei eine große Rolle und so unterscheidet die Lehre drei verschiedene Typen: Kapha, Pitta und Vata. Jeder von ihnen verträgt die gleiche Speise unterschiedlich.
Ayurveda von der Vorspeise bis zum Dessert
Da es gemeinsam noch am besten schmeckt, bietet Volker Mehl zahlreiche vegetarische Rezepte für alle Gelegenheiten. Ob es schnell gehen soll oder auch etwas aufwendiger sein darf. Für Naschkatzen gibt es bekömmliche süße Köstlichkeiten und mit den Gemüse-Glückstaler begeistern man auch Gemüse-Muffel. Zudem gibt es immer wieder Grundrezepte, die abgewandelt für Vielfalt sorgen.
Volker Mehl nutzt leicht zu beschaffende Zutaten, die man für mehr als nur ein Rezept benötigt. So belegen keine „Gewürz-Leichen“ Platz in der Speisekammer.
„Meine Ayurveda-Familienküche“ ist besonders für Einsteiger interessant, die sich undogmatisch mit Ayurveda beschäftigen und vor allem auch genießen wollen. Und da Essen nur die halbe Miete in Sachen Balance ist, gibt der Autor zwischendurch immer wieder Tipps in Sachen Lebensführung. Auch hier wedelt er nicht mit dem Zeigefinger, sondern möchte seine Leser zum Hinterfragen bewegen. Insgesamt ein gelungenes Buch.
0 Kommentare zu “Ayurveda-Küche für die ganze Familie”