Augen & Ohren

Vegane Revolution als Spielfilm

Im Spielfilm „Los Veganeros“ reagiert die vegan lebende Tierrechtlerin Vicky auf die Zeitungsannonce der 90jährigen Alma, ohne zu ahnen, in welche Kreise sie dadurch gerät. Die lebenslustige und rüstige Rentnerin finanziert eine Gruppe, die in öffentlichen Aktionen vegane Lebensweisen fördern möchte und auf Tierquälereien hinweist. Vicky geht das nicht weit genug und schlägt vor, den örtlichen Betreiber der Schweinemastanlage zu entführen.

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Mehr vegetarische Gerichte außer Pommes rot-weiß? Die Brathähnchenverkäufer sind verwirrt.

Viele Kunden freuen sich über billiges Fleisch aus dem Supermarkt ohne darüber nachzudenken, unter welchen Bedingungen es produziert werden muss. Regenwälder weichen Weideflächen und Äcker für Futtermittel und in riesigen Mastanlagen leiden unzählige Schweine. Davon hat Tierrechtlerin Vicky die Nase voll. Sie will ihre Mitmenschen von einer für Mensch und Umwelt gesünderen veganen Lebensweise überzeugen. Dabei muss sie selbst sich im Alltag immer wieder für ihren Lebensstil rechtfertigen. Doch ihr Vorschlag den Betreiber der örtlichen Schweinemastanlage zu entführen, hat fatale Folgen.

Das Spiel mit den Klischees

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Ganz bewusst spielt der Kinofilm „Los Veganeros – Der Tod is(s)t nur das halbe Leben“, der vor kurzem auf DVD erschienen ist, mit überzeichneten Klischees als Stilmittel. Da gibt es die Mutter, die ihre vegan lebende Tochter bittet, sich bei der Essenswahl nicht von anderen beeinflussen zu lassen und im gleichen Atemzug fast schon darum bettelt wieder Fleisch zu essen. Der Betreiber der örtlichen Schweinemastanlage ist chronisch verschwitzt und die Hemden der üppigen Brathähnchenverkäufer triefen vor Fettflecken. Auch flotte Sprüche der Protagonisten prägen sich ein: „Sollte Knackwurst im Darm nicht Kackwurst heißen?“

Durch die satirischen Elemente bewahrt sich der Film auch bei seinem ernsten Thema eine spielerische Leichtigkeit – denn die genannten Fakten muss der Zuschauer erst einmal verdauen. So schleudert ein Lehrer, der sich ebenfalls in Almas Gruppe engagiert, seinen Schülern Zahlen und Fakten um die Ohren. So erfahren sie unter anderem, dass 15.000 Liter Wasser benötigt werden, um ein Kilogramm Rinderfleisch zu erzeugen. Da bleibt der Burger schon mal im Halse stecken.

Spielfilm statt Dokumentationen

Bewusst hat sich Regisseur und Drehbuchautor Lars Oppermann für einen Spielfilm entschieden, um seine veganen Botschaften zu verbreiten. Dokumentation mit grausamen Bildern aus Mastanlagen gäbe es schließlich schon genug. Oppermann ist als Musikproduzent tätig, „Los Veganeros“ ist demnach sein erster Film.

Um sich rechtliche Freiheiten zu bewahren, verzichtete er auf Filmförderung. Dank Sponsoren verfügten die Filmemacher über ein Budget von 25.000 Euro, wobei für 15.000 Euro die Kamera gekauft wurde. Der Rest stammt aus eigenen privaten Mitteln. Zudem sind etliche Darsteller Laienschauspieler, die das Projekt gerne unterstützt haben. „Wir haben im Film einige Firmen genannt, damit Zuschauer einen ersten Überblick über Markennamen bekommen“, sagt Oppermann. So wird beispielsweise ein Hersteller von Naturkosmetik nicht nur erwähnt, sondern seine Produkte auch gezeigt. Schauspielerin Rosalie Wolff, die im Film die Tierschutzaktivistin Vicky verkörpert, ist gleichzeitig Inhaberin eines Onlineversands für vegane Lebensmittel. Als Vicky erklärt sie im Film ihrem Fleisch essenden Freund, wo man vegane Kost überall kaufen kann. „Los Veganeros“ hält mit seiner Botschaft demnach nicht hinter dem Berg.

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„Los Veganeros 2“ in den Startlöchern

Im nächsten Sommer soll der zweite Teil gedreht werden. Oppermann möchte hierzu neben den Sponsorengelder auf Startnext bis zum 26. Dezember mindestens 25.000 Euro einsammeln.

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