Ein Haus am See, im Garten wächst das eigenhändig angebaute Gemüse und die Uhren gehen etwas langsamer. Das ist von einigen gestressten oder gar ausgebranntem Städter der Traum. Auch der namenslose Ich-Erzähler in Bastian Asdonks Roman „Mitten im Land“ sehnt sich nach dem einfachen Leben im Einklang mit der Natur. Doch schon bald droht die Seifenblase des beschaulichen Daseins auf dem Land zu platzen, denn die Einwohner des nahe gelegenen Dorfs verhalten sich äußerst merkwürdig.
Mit viel Elan beginnt der Ich-Erzähler seinen neuen Lebensabschnitt, lässt den stressigen Alltag in der Stadt zurück. Er hat keine Lust mehr, sich für eine möglichst steile Karriere zu verbiegen und in der Ellebogengesellschaft der Berufswelt weiter seine Energie zu verschwenden. Da kommt ihm das Haus am See gerade recht, welches zum Verkauf steht.
Abenteuer Selbstversorgung
Statt Coffee to go möchte der Ich-Erzähler als Selbstversorger so viele Lebensmittel wie möglich anbauen. Doch als die ersten Pflanzen sprießen, registriert er das merkwürdige Verhalten der Dorfbewohner. Sie sprechen rechtes Gedankengut offen aus und tolerieren auch die Gewalt von Halbstarken.
Während er versucht, sich aus allem herauszuhalten, begeht er einen Fehler und gerät in das Visier der örtlichen rechten Szene. Dort wird nicht diskutiert, sondern zugeschlagen. So rüstet der Ich-Erzähler sein Heim in eine Festung um, bereit sein Stück Land zu verteidigen – bis er die schockierende Wahrheit erfährt.
Die braunen Wurzeln der Öko-Bewegung
„Mitten im Land“ ist Bastian Asdonks lesenswerter Debütroman, der nicht nur packend geschrieben ist, sondern auch Einblicke in den Rechtsruck in unserem Land gibt. Dabei nimmt er sich eines ernsten Themas an: Obwohl heute Bio in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, gab und gibt es auch rechte Strömungen innerhalb der Öko-Bewegung. Während Asdonks Roman ein Gefühl für die Situation und Denkweise liefert, gibt es Artikel zu diesem heiklen Thema. Wer mehr erfahren möchte, wird beispielsweise im Magazin Zeozwei fündig.
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