Zurück zu den Wurzeln im doppelten Wortsinn: Die Oecotrophologin Pia Morgenroth hat sich den Kräuterbieren verschrieben. Statt Hopfen, verwendet sie Heilkräuter wie Gundermann, Brennnessel, Scharfgarbe, Beifuß und Holunderblüten. Die Ergebnisse schmecken überraschend würzig und erfrischend, die wie alleine die Kehle hinunter rinnen.

„Kräuter und Malz, Gott erhalt‘s“ – so würde der Spruch wohl heute lauten, wenn das Reinheitsgebot von 1516 nicht dazwischen gefunkt hätte. Seitdem sind in Deutschland außer Hopfen andere Kräuter im Bier tabu. „Der Hopfen ist zwar eine alte Heilpflanze, aber keine Zutat im deutschem Urspungs-Bier. Die Geschichte des Bieres reicht viel weiter zurück“, erklärt Pia Morgenroth. Zum Glück hat sie sich auf die Tradition besinnt, denn die bislang drei erhältlichen Sorten Kräuterbier bieten besondere Genüsse.
„Schwarzes Schaf“ ist dank der Scharfgarbe feinherb-würzig und bietet den intensivsten Kräutergeschmack. „Wilde Nessel“ mit Brennessel ist fruchtiger, wobei „Stolze Blüte“ aufgrund der Holunderblüten besonders blumig-fruchtig schmeckt. Alle Sorten sind extrem süffig. Wer kein Bier mag, stört sich meist am bitteren Hopfen. Die Kräuterbiere aus dem Hause G‘Broi sind daher echte Alternativen.
Bier und doch kein Bier
Das Reinheitsgebot kommt Morgenroth auch beim Vermarkten in die Quere. Einerseits dürfen die Kräuterbiere – obwohl es den Bierstiel Gruitbier gibt – nicht als Bier bezeichnet werden. Daher steht auf dem Flaschenetikett verschwurbelt „schäumendes, alkoholisches Getränk“. Auch der ursprüngliche Markenname musste von „G‘Bräu“ in „G‘Broi“ geändert werden.
Fazit
Eine echte geschmackliche Bereicherung! Mit 3,50 Euro pro 0,33-Liter-Flasche bietet G‘Broi ein Bio-Luxusbier von hoher Qualität. Es ist definitiv kein Getränk, für den Fußballabend. Jeder Schluck möchte bewusst geschmeckt und erlebt werden. Wer sich auf das ungewöhnliche Bier einlässt, wird unter den drei Sorten garantiert einen Favoriten finden.
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