Die einen hinterlassen eine karge Ackerwüste, die anderen machen Wüste fruchtbar. Dem Spannungsfeld zwischen industrieller und ökologischer Landwirtschaft widmet sich Bertram Verhaag in seinem neuen Film „Code of Survival – Die Geschichte vom Ende der Gentechnik“, der dieser Tage in den deutschen Kinos angelaufen ist. Verhaag zieht darin Bilanz der Schäden durch grüne Gentechnik, Kunstdünger und Pestiziden wie Glyphosat. Während die eine Form der Landwirtschaft verbrannte Erde hinterlässt, zeigt „Code of Survival“ an drei ausgewählten Projekten die Vorteile des Arbeitens mit der Natur.
Es klingt paradox. Da spricht ein amerikanischer Farmer von Liebe zum Boden und dennoch baut er gentechnisch veränderten Mais an und versprüht Pestizide. Auf die altmodische Art könne er eben nicht genug Menschen ernähren.
Gentechnik gegen Welthunger?
Ein großes Argument für den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft ist der Kampf gegen den Welthunger. Riesige Felder, Traktoren mit Satelliten-Navigation, eine Vielzahl an chemischen Pestiziden und anderen Hilfsmitteln erwecken zunächst einen modernen Eindruck. Von Nahem betrachtet sind es allerdings rückständige Methoden. Der massive Einsatz von Pestiziden kommt im Grunde einem Chemiewaffen-Krieg auf dem Acker gleich.
Immer wieder kehrt der Film mit eindrücklichen Bildern wie dem massenhaften Versprühen von Giften auf diese zerstörerische Form der Landwirtschaft zurück. Kurz bevor man den Wahnsinn nicht mehr aushält, zeigt Verhaag Lösungen für das Dilemma auf.
Wenn die Wüste Menschen ernährt
Die erste Station ist die Sekem-Farm in Ägypten, die seit über 40 Jahren Wüste durch ökologische Landwirtschaft fruchtbar macht. Dem Projekt und dessen Gründer Ibrahim Abouleish hatte Verhaag „Mit der Kraft der Sonne“ bereits einen eigenen Film gewidmet.
Angesichts der Leistung der Sekem-Farmer wachsen die Zweifel an der industriellen Landwirtschaft. Weiterhin zeigt die Teeplantage Ambootia in Indien auf, wie ehemals vergiftete Böden durch ökologische Wirtschaftweise wieder im wahrsten Sinne des Wortes aufleben. In Deutschland besuchte der Filmemacher den Landwirt Franz Aunkofer, einer der ersten Bio-Bauern. Aunkofer zeigt, wie er mit seinem Hof Stoffkreisläufe schließt und mit der Natur statt gegen sie wirtschaftet.
Lösungen in Hülle und Fülle
Seit nunmehr zehn Jahren produziert Bertram Verhaag Filme gegen Gentechnik. Doch er könne sich nicht nur mit der „dunklen Seite“ beschäftigen und so sind für ihn die vielen positiven Beispiele der ökologischen Landwirtschaft äußerst wichtig – für die Natur und die eigene geistige Gesundheit.
Angesichts der unvorstellbaren Mengen an Agrar-Chemie, die weltweit täglich ausbracht wird, kommt unweigerlich die Frage auf, wie viele Positivbeispiele es für eine echte ökologische Ernährungswende noch braucht. „Code of Survival – Die Geschichte vom Ende der Gentechnik“ ist zumindest ein weiterer wichtiger Baustein, um das dazu benötigte Bewusstsein zu bilden.
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